Den Bauernkrieg zu einem ‚heißen’ Erinnerungsort machen | 24.06.2025
Interview mit Georgios Chatzoudis für die Gerda Henkel Stiftung„[...] Vielmehr sehe ich in dem Gewaltexzess, mit dem dieser erste Versuch von Seiten des „arm, gemain mannes“, die Verhältnisse zu einem Besseren zu wenden, niedergeschlagen wurde, den Beginn einer deutschen Geschichte voller Gewalt, mit einem in der bisherigen Menschheitsgeschichte singulären „Höhepunkt“ im Nationalsozialismus. Diese Geschichte, die ich schon in den Motti fokussiere und bis heute verlängere, stellt für mich allerdings auch keine bloße Aneinanderreihung von Gewaltepisoden seit 1525 dar: Der Bauernkrieg ist nicht nur der temporale Ausgangspunkt der Gewalt gegen Untertanen, er hat Denkmuster, politische Haltungen und Mentalitäten, auch soziale Strukturen, hervorgebracht, die sich fortan durch die gesamte deutsche Geschichte ziehen und jedes Aufbegehren für eine bessere Gesellschaft im wahrsten Wortsinne immer wieder verteufeln. [...]”
Auszug aus dem Interview ︎ „Den Bauernkrieg zu einem ‚heißen‘ Erinnerungsort machen ” vom 24.06.2025