Den Bauernkrieg zu einem ‚heißen’ Erinnerungsort machen | 24.06.2025
Interview mit Georgios Chatzoudis für die Gerda Henkel Stiftung„[...] Vielmehr sehe ich in dem Gewaltexzess, mit dem dieser erste Versuch von Seiten des „arm, gemain mannes“, die Verhältnisse zu einem Besseren zu wenden, niedergeschlagen wurde, den Beginn einer deutschen Geschichte voller Gewalt, mit einem in der bisherigen Menschheitsgeschichte singulären „Höhepunkt“ im Nationalsozialismus. Diese Geschichte, die ich schon in den Motti fokussiere und bis heute verlängere, stellt für mich allerdings auch keine bloße Aneinanderreihung von Gewaltepisoden seit 1525 dar: Der Bauernkrieg ist nicht nur der temporale Ausgangspunkt der Gewalt gegen Untertanen, er hat Denkmuster, politische Haltungen und Mentalitäten, auch soziale Strukturen, hervorgebracht, die sich fortan durch die gesamte deutsche Geschichte ziehen und jedes Aufbegehren für eine bessere Gesellschaft im wahrsten Wortsinne immer wieder verteufeln. [...]”
Auszug aus dem Interview ︎ „Den Bauernkrieg zu einem ‚heißen‘ Erinnerungsort machen ” vom 24.06.2025
500 Jahre Klassenkampf | 20.05.2025
Interview mit Karlen Vesper im nd„Sie schreiben: »Im Bauernkrieg vor 500 Jahren ging es um Fragen, die bis heute unbeantwortet sind.« Diese wären ...?”
„Oh, das ist ein weites Feld, ein ganzer Komplex. Das Wichtigste: materielle Sicherheit für jeden und Wahrung demokratischer Strukturen. Wir müssen aufpassen, dass sich nicht wieder Gewalten über uns erheben, die uns entmündigen und entrechten. Und diese Gefahr lauert durchaus von rechts.”
Auszug aus dem nd-Artikel ︎ „Bauernkrieg vor 500 Jahren - Das wir fürohin Macht wöllen ” vom 20.05.2025
Die Mikrophysik der Rache | 26.03.2025
Rezension zu “ Die Niederschlagung des Bauernkriegs 1525” in der taz„[...] Die Plünderung von Städten und Dörfern durch Söldner war damals gängige Kriegspraxis. Doch die Strafaktionen nach dem Bauernkrieg waren etwas Neues. So chaotisch die spontanen Morde, das Niederbrennen, Vergewaltigungen auf den ersten Blick erscheinen – als Ensemble bilden sie ‚eine historisch bislang unbekannte Dimension’, so Seibert.”
Auszug aus dem taz-Artikel ︎ „Die Mikrophysik der Rache” vom 26.03.2025
Die Niederschlagung des Bauernkriegs 1525 | 01.03.2025
Peter Seiberts neues Buch erscheint im Dietz Verlag
„Die brutale Niederschlagung des Bauernkriegs war der Anfang eine langen Geschichte rücksichtsloser Gewalt der deutschen Obrigkeiten: von den autoritären
Feudalstaaten der frühen Neuzeit über Preußen bis in die NS-Diktatur. 1525 begann Deutschlands Weg in die Untertanengesellschaft, woran auch Martin Luther seinen Anteil hatte. Die entfesselte Gewalt deutscher Herren gegen ihre Untertanen und gegen frühe Forderungen demokratischer Teilhabe legte den Keim für eine Tradition der Unfreiheit und Unterdrückung. [...]”
Klappentext der neuen Publikation ︎ „Die Niederschlagung des Bauernkriegs 1525 - Beginn einer deutschen Gewaltgeschichte”
Bad Laasphe: Die Demontage der Erinnerung an ein jüdisches Leben | 28.10.2024
Lesung von Peter Seibert in Bad Laasphe„[...] Während des Vortrags merkte man Peter Seibert immer wieder deutlich seine Empörung an, ganz einfach, weil es empörende Fakten waren, von denen er berichtete. Eine Einschätzung, die ihm auch seine Zuhörenden spiegelten. So entspannen sich zwischen dem Referenten und seinem Publikum immer wieder Dialoge der Fassungslosigkeit. Offenbar hatte kaum jemand im Haus des Gastes solch eine Geringschätzung für das jüdische Kulturerbe erwartet, für die der Umgang mit den Synagogen an diesem Abend das greifbarste Beispiel war. “
Auszug aus dem Westfalenpost-Artikel ︎ „Bad Laasphe: Die Demontage der Erinnerung an jüdisches Leben” vom 28.10.2024