Die Niederschlagung des Bauernkriegs 1525
Beginn einer deutschen GewaltgeschichtePeter Seibert
Die brutale Niederschlagung des Bauernkriegs war der Anfang einer langen Geschichte rücksichtsloser Gewalt der deutschen Obrigkeiten: von den autoritären Feudalstaaten der frühen Neuzeit über Preußen bis in die NS-Diktatur. 1525 begann Deutschlands Weg in die Untertanengesellschaft, woran auch Martin Luther seinen Anteil hatte. Die entfesselte Gewalt deutscher Herren gegen ihre Untertanen und gegen frühe Forderungen demokratischer Teilhabe legte den Keim für eine Tradition der Unfreiheit und Unterdrückung.
Der Volksaufstand im Jahr 1525 wollte einer gerechteren und freieren Gesellschaft den Weg bereiten. In »Zwölf Artikeln« formulierten Angehörige der unteren Schichten, was sie von ihrer Herrschaft erwarteten. Die Antwort war blutig. Massaker, Straf- und Rachefeldzüge des Adels beendeten jede Hoffnung auf Veränderung der gesellschaftlichen Verhältnisse und löschten die Aufständischen und ihre Familien regelrecht aus. Peter Seibert, Literaturhistoriker und Medienwissenschaftler, rückt erstmals auch die Rolle der Frauen in diesem Krieg in den Fokus und schildert das bedrückende Ausmaß der ersten Erfahrung von Flucht und Exil in der deutschen Geschichte.
03/2025 | Dietz

Demontage der Erinnerung.
Der Umgang mit dem jüdischen Kulturerbe nach 1945Peter Seibert
In einem erschreckenden Ausmaß wurden in den beiden deutschen Nachkriegsstaaten die nach den Verwüstungen der NS-Zeit noch erhalten gebliebenen baulichen Überreste der jüdischen Geschichte zerstört. Die Gründe dafür reichen von nicht entschuldbarer Gedankenlosigkeit, Respektlosigkeit gegenüber den Ermordeten und Vertriebenen bis zu offenem Antisemitismus. Peter Seibert beschreibt diesen Umgang mit dem deutsch-jüdischen Kulturerbe – ein Umgang, der zugleich die Erinnerung an das Leben der Juden in Deutschland wie an die Verbrechen an ihnen demontiert.
08/2023 | metropol

Atelier und Dichterzimmer in neuen Medienwelten
Zur aktuellen Situation von Künstler- und Literaturhäusern
Sabiene Autsch / Michael Grisko / Peter Seibert (Hg.)
Im Zuge des historischen und medialen Umbruchs am Ende des 20. Jahrhunderts haben sich Ort, Raum und Architektur der Ausstellung und damit verbunden der Prozess des Ausstellens radikal verändert. Der umfangreiche, bebilderte Band gibt Einblick in aktuelle Ausstellungsästhetiken von Künstler- und Literaturhäusern. Beiträge aus Theorie und Praxis reflektieren facettenreich die neuen Formen und Möglichkeiten der Inszenierung und Ausstellbarkeit von Kunst und Literatur, von Bild und Text sowie von künstlerischen Biografien und Lebensformen im medialen Zeitalter.
09/2015 | transcript

Anne Frank
MediengeschichtenPeter Seibert / Jana Piper / Alfonso Meoli (Hg.)
Kaum eine andere Erzählung des 20. Jahrhunderts ist so häufig und in so unterschiedlichen Medien realisiert worden wie die von Anne Frank. In Theater und Film, auf Fotos, in Büchern und digitalen Medien, in Graphic Novels und in der Musik, in Ausstellungen, Gedenkstätten und Denkmälern ist die Geschichte des jüdischen Mädchens adaptiert und entsprechend umerzählt worden. Der Band beschäftigt sich auch unter didaktischen Gesichtspunkten mit wichtigen Medialisierungen einer Erzählung, die zum festen Bestandteil der übernationalen Erinnerung an den nationalsozialistischen Völkermord an den europäischen Juden gehört.
09/2014 | metropol

Intervalle 13
Fernsehen als Medium der LiteraturPeter Seibert (Hg.) / Jana Piper / Patrick Pfannkuche
Die Beiträger dieses Bandes sind Medienwissenschaftler, die das Fernsehen als wichtiges Medium von Literatur begreifen. Als solches nimmt das Fernsehen literarische
Funktionen auf den unterschiedlichen Handlungsebenen wahr. Es kritisiert und wertet Literatur und verbreitet sie in vielen Formaten, so in Dokus, in Literaturverfilmungen,
in Theateradaptionen. Das Fernsehen bestätigt traditionelle Autortypen und generiert neue; es popularisiert Literaturgeschichtsschreibung. Die Publikation basiert auf einer Tagung an der Universität Kassel, auf der nicht zuletzt die aktuelle Bedeutung des literarischen Fernsehens vor dem Hintergrund der medialen Umbrüche in den letzten beiden Jahrzehnten diskutiert wurde.
01/2013 |
Kassel University Press
